"Wie das Meer in einem Wassertropfen, so sieht man Rußland von denSolowjezki-Inseln aus", schreibt der polnische Schriftsteller und ReporterMariusz Wilk am Beginn von "Schwarzes Eis", das auf einzigartige Weise vonder russischen Geschichte und der postsowjetischen Gegenwart erzählt. Wilkberichtet von glühend weißen Nächten, märchenhaften Wäldern, aber auch vonverwitterten Baracken und Stacheldrähten, von Gebeinen und Teilen vonRaketen und U-Booten, die aus Schnee und Boden ragen. Es gelingt ihm, aufengstem Raum, durch eigenwillige Analysen religiöser, ideologischer undpolitischer Zusammenhänge, jene Prozesse zu erfassen, die sich in Rußlandauf riesiger Fläche abspielen.