Sie sind schwierig. Sie machen Probleme. Von Behandlung wollen sie meist nichts wissen. Therapeuten, die mit ihnen zu tun haben, sind häufig rat- und hilflos. Die Behandlung traumatisierter Jugendlicher ist eine besondere Herausforderung fĂźr Therapeuten. Annette Streeck-Fischer, eine der renommiertesten Fachärztinnen fĂźr Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychoanalyse in Deutschland, schärft mit ihrem Buch den Blick fĂźr die besondere Problematik und "Ausdrucksweise" traumatisierter Jugendlicher. Angefangen mit der Frage "Was ist normal?" beschreibt die Autorin "gesunde" und krisenhafte Adoleszenzverläufe, die Psychopathologie von Traumatisierungen in der Entwicklung, pathologische Adoleszenz sowie die wichtigsten StĂśrungsbilder (Borderline-, PersĂśnlichkeitsstĂśrung, komplexe traumatische BelastungsstĂśrung). Neben den psychischen StĂśrungen werden auch kognitive und kĂśrperliche Beeinträchtigungen als Folgen von Traumatisierungen dargestellt. Umfassend geht Annette Streeck-Fischer auf die Therapie von Jugendlichen mit chronischen und komplexen Traumatisierungen ein. Dabei verweist sie auf die malignen Verstrickungen mit solchen Jugendlichen, auf Muster der Reinszenierung und auf therapeutische Wege zu ihrer Ăberwindung. Prägnant, anschaulich und oftmals kritisch vermittelt die Autorin ihr fundiertes Wissen. Das Ergebnis ist ein hochaktuelles Praxisbuch, das der Adoleszenz in Psychiatrie und Psychoanalyse den notwendigen Stellenwert verschafft.